Wir hatten das Thema russische Druckerein und da kam das: Zitat: "Bei den russischen (oder polnischen/tschechischen/chinesischen...) Druckereien ist halt oft die Kommunikation ein Problem. Die verstehen manchmal nicht, was man will, und dann ist das Format, das Papier oder sonstwas falsch. Digitaldruck in Deutschland wird aber auch immer billiger. Unsere neue Ausgabe kostet im Druck kaum mehr als halb so viel wie die erste, obwohl sie fast dreimal so dick ist. (wir drucken bei http://www.digital-print-group.de/) Auf 50 ct. pro Ausgabe kommt man allerdings natürlich noch nicht..."
Und das Jazam! haben ja einige von euch gesehn. Z.B. bei der Üsü. Das hat schon so seine 300, 400 Seiten und sieht echt gut aus. Auch gutes Papier.
bei broschuerendruckerei.de find ich nirgendwo ne Unterscheidungsmöglichkeit zwischen Umschlag und Inhalt hinsichtlich der Farbigkeit. Entweder alles farbig oder alles schwarz/weiß. Selbst bei der Preisanfrage nicht.
bei digital-print-group gibts keinen Preiskalkulator und bei Shop steht nur "Ab Sommer 2010"
Ich hab jetz´ was für mein nächstes Buch-Projekt, was ich sehr gut find. Und auch überraschend preiswert!
Und zwar unsre alten von online-druck.biz, die z.B. auch die Shounen Go! Go!-Bände seit Teil 4 drucken - und das in hervorragender Qualität! Dort hab ich für das Entoman: Blutrotkäppchen-Buch mit 110 Seiten den Preis kalkuliert. Beim Papier hab ich mich mal einfaches 80g-Offset-Papier gewählt, aber ich nehm auch 4 Farbseiten. Da komm ich auf 344,50€ brutto. Also 3,45 pro Buch. Und ich denk, für 7 Euro lässt sich das LOCKER verticken. Das heißt 100 % Gewinn. Klingt doch nich schlecht.
110 seiten auf 80g sind kein sehr großes volumen beim fertigen produkt, da ist halt die frage, ob die leute wirklich bereit sind, 7 euro dafür zu zahlen, weil sie ja sonst 180 seiten für das geld gewohnt sind. ja ich weiß, für die maximal 32-seiter zahlen sie auch freiwillig 3 euro, aber so ein "richtiger" band weckt dann beim kunden sicher sofort die assoziation zu den "üblichen" mangabänden und deren preis-leistungsverhältnis.
wenn mein browser net spinnt, kostet es mit 100 g-papier gleich viel wie mit 80 g - wärs da nicht besser, 100 g zu nehmen, weil dann das büchle insgesamt an stärke zulegt...? wären dann 6,5 mm statt 5,4 mm. oder ist das ne schlechtere papierqualität?
auch interessant: bei 180 statt 110 seiten steigt der preis auf 374,11 euro bei 100 stück auflage, und die buchrückendicke bei 100 g-papier auf 10 mm.
möchtest du nicht lieber noch zwei kapitel warten (falls noch welche kommen) oder irgendwelches (altes, also bereits existierendes) "bonusmaterial" mit reingeben, damit das teil am ende ein volumen hat, bei dem niemand mehr murren kann, der 7 euro dafür zahlen soll?
Bei dem Papier müsst ich noch mal gucken, aber es kann sein, das 100g-Papier war ´ne andere Sorte, die sich für Digitaldruck nich so eignet.
Aber was die Dicke, Preis usw. anbelangt, bleib ich dabei - weil man echt sagen muss, dass das immer noch ´n verdammt gutes Preis/Leistungs-Verhältnis is. Hier darf man nämlich auch nich Indie-Produkt mit Großhändler-Ware verrühren.
In der Tat sind die durchschnittlichen Indie-Comic-Alben noch mal um Einiges knapper bemessen bei der Seitenzahl als mein 120-Seiter - und trotzdem kosten sie gut und gerne 14 bis 30 Euro. Weniger als 14 siehste da so gut wie gar nich. Die ham zwar dann oft auch Hardcover und manchmal noch ´n biss´l mehr Farbe, aber das rechtfertigt die Preise oft nich.
Die Kunden, die wirklich als Zielgruppe für das Buch in Frage kommen, werden auch mit dem Preis zurecht kommen - und ihn wahrscheinlich sogar noch als gering einstufen. Und hey! Das Buch bietet Entoman, Studieren mit Rind, Gewalt, Monster UND Titten!! ;-]
Was es ohne Farbseiten kostet, weiß ich nich, aber das käme auch nich in Frage. Und noch mehr Inhalt kommt auch nich rein, weil dann meine künstlerische Vision des Projekts verwässert werden würde. ;-]
Aber dicker wäre natürlich besser - ohne mehr Inhalt. Aber so ´n "blähendes" Papier, wie damals vor ´n paar Jahren kriegste heute leider fast nich mehr. Und selbst, wenn, weißte halt leider nich ob´s auch für Digitaldruck geeignet wäre.
Zitat: "Hier darf man nämlich auch nich Indie-Produkt mit Großhändler-Ware verrühren."
"Nicht dürfen" ist nett gesagt, wenn die Realität trotzdem die ist, dass das die Leute, die so auf Cons rumlaufen, größtenteils tun. Bzw. das meiste Geld bereits für Anfahrt und Eintritt für die Con ausgegeben haben und deswegen ganz genau auf das, was sie noch an Kröten übrighaben, schauen.
Zitat: "Die Kunden, die wirklich als Zielgruppe für das Buch in Frage kommen, werden auch mit dem Preis zurecht kommen - und ihn wahrscheinlich sogar noch als gering einstufen."
Ich persönlich fänd's halt vorteilhafter, die Chance zu haben, die bisherige Zielgruppe AUSZUWEITEN (schließlich wärs doch fein, wenn DP ausbauen könnt, und das geht nur mit mehr Einnahmen) und mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis auch Leute ins Boot (auf die Kundenliste) locken zu können, denen die bisherigen DP-Hefte zu teuer waren, die aber eigentlich sehr wohl Interesse an deinen Geschichten haben.
Zitat: "Was es ohne Farbseiten kostet, weiß ich nich, aber das käme auch nich in Frage."
Ich bild mir ein, dass ich das mit dem ohne-Farbseiten selbst nachgesehen hab und der Unterschied eh so gut wie gar nicht besteht.
Zitat:"Und selbst, wenn, weißte halt leider nich ob´s auch für Digitaldruck geeignet wäre. "
Das wäre bei DER Druckerei ja nicht so das Problem, man kann sich ja bei ner Bestellung ab 40 Stück zunächst mal ein Probeexemplar mit 100 g-Papier zukommen lassen. Was bedeuten müsst, dass man sich, wenns 100g-Papier net passt, doch noch für 80 g entscheiden können dürfen müsst - für die Druckerei selbst müsst's ja egal sein, weil's gleich viel kostet.
Ja, aber wegen Geld kann man nix machen. Weniger als 7 Euro kann ich keinesfalls verlangen. Und schau mal, wie´s bei Tokyopop und Carlsen ausschaut: Da kriegste doch auch nix mehr für unter 6, 7 Euro.
Das Problem, dass Leute nich mehr genügend Kleingeld übrig haben, wirste immer haben. Da geht´s ja auch nich nur uns DP-Leuten so, sondern allen Verkäufern. Aber deswegen müssen wir den Kids ja nich noch entgegen kommen. Wie gesagt: Die Leute, die drauf stehn, ham auch die 7 Euro locker über.
Und klar, wär´s cool, wenn ich den Preis niedriger ansetzen könnte, um mehr zu erreichen, aber das is schlichtweg unrealistisch. Das gänge nur, wenn man das ganze Buch-Projekt als Werbe-Aktion verbucht. So dass man 4 euro verlangt, damit grad so die Druckkosten deckt, wenn man ALLES verkauft, aber dafür sein Zeug auch schneller loshat.
Aber selbst dann haste wieder zwei wesentliche Probleme: 1. Viele assoziieren einen niedrigen Preis auch mit geringerer Qualität und umgekehrt (is tatsächlich empirisch erwiesen) 2. Es könnten sich Leute dran gewöhnen und später mal die Kauf-Motivation verlieren, wenn´s wieder darum gänge, realistische Preise zu zahlen.
Also wie gesagt: Die 7 Euro sind eigentlich für ´ne Indie-Produktion, die noch dazu recht hochwertig wird, geschenkt.
Man sieht zwar auf der anderen Seite bei Projekten wie SGG, dass sie trotz geringerem Preis und größerem Umfang teilweise echt schlecht weggehen, aber da haste dann ja auch das Problem, dass solche Projekte kaum Zugpferde haben. Im Gegenteil: Da kaufste meist irgendwelchen Schrott mit, wo du genau weißt, dass du´s nich lesen willst.
Beim Entoman wissen die Leute aber in der Regel bereits, was sie erwartet. Und selbst, wenn sie´s nich wissen, müssen sie nur mal reinblättern, um zu sehen, dass es eigentlich ganz ordentlich aussieht (und es gibt ja, wie gesagt, auch Titten und Gewalt).
hm, was das geld betrifft, hatte ich mich unklar ausgedrückt. ich wär ja nicht für "weniger preis", sondern "mehr inhalt", weil eben mehr inhalt im druck kaum mehr kosten würd, die gewinnspanne also kaum drunter litte.
aber was ich mitbekommen hab, ist es wichtig, dass das teil zur runeko fertig ist, drum versteh ich jetzt auch besser, wieso "mehr inhalt" für dich nicht drin ist.
Ja, das wird echt eng. Deshalb wird´s auch leider nix mehr mit dem Asichtsexemplar zum Überprüfen, das ich sogar gratis bekommen hätte ...
Was ich halt gemacht hatte, war mir ´n vernünftiges Seitenmaß für den Inhalt zu setzen (Minimum: 120 Seiten) und dann hab ich so lange Extra-Seiten produziert, bis ich das sogar leicht überschritten hatte. Aber da haste halt auch wieder das Problem, dass du bei den Zusatzseiten nich allzu weit weg von der Ursprünglichen Geschichte gehen darfst. Deshalb hatte ich ´n paar neue Seitn für den Inhalt gemacht (wie bei Tristesse ...) - was ja der Optimalfall is. Aber ich hab auch kleine Bonuscomics gemacht, wo ich mal gespannt bin, wie das die Leser aufnehmen, die "Blutrotkäppchen" schon kennen. Da hab ich nämlich biss´l Angst, dass da welche sagen könnten, dass das stören könnte ...
Mal schaun.
Und ´s gibt´halt noch die üblichen paar Seiten "redaktionelllen Inhalt".
Für nächstes Jahr könnte man dann allerdings die aktuelle Entoman-Serie "Serial Sausage Slaughter" als Buchprojekt einplanen - und das dürfte dann auch ohne große Zusatzstreckung schon auf ´ne ganz vernünftige Seitenzahl kommen.